WI-XU 6

6 Wochen nachdem ich aus den USA zurückgekommen bin, ist die Shovel wohlbehalten in Bremerhaven angekommen. Die Abwicklung des Transportes und allen Papierkram hatte die Fa. Interfracht in Bremen organisiert. Alles lief reibungslos und günstig. Vielen Dank an Frau Di Benedetto, die sich gut gekümmert hat. Mit dem Anhänger und mittels Selbstabholung gings von Bremerhaven nach Wiesbaden. Früh morgens hin, Rechnung bezahlt und Motorrad aufgeladen und dann direkt wieder zurück. Knapp 1.000 Kilometer an einem Tag gefahren.

Da ich es nicht abwarten konnte mit der Shovel auch in Deutschland rumzufahren, wurde ein Kurzzeitkennzeichen besorgt und bereits 4 Tage nach der Abholung in Bremerhaven ging es los. Anfangs war zwar etwas Starthilfe für die Batterie notwendig, aber dann lief das Motorrad rund, wie bereits die letzten Meilen auf der Tour.

Von der Lackiererei Lindhorst wurde mir der „Schrauber“ Wolfgang in Mainz-Kastel empfohlen. Das war ein guter Tipp. Gleich beim ersten Besuch in der Werkstatt war auch ein „TüV-Mann“ anwesend. Ohne große Probleme bestand die Shovel die Hauptuntersuchung (TÜV). Am nächsten Tag gings dann direkt zur Zulassungsstelle. Leider hat die Dame dort etwas gezickt, weil angeblich ein Stempel auf einer alten TÜV-Bescheinigung gefehlt hat. Somit mußte ich ohne Zulassung wieder abziehen. Der „TÜV-Mann“ hat ein paar Tage später dann seinen Bericht ergänzt (die Fahrzeugumbauten mußten nochmal bestätigt werden). mit den nun vollständigen Unterlagen gings wieder zur Zulassungsstelle. Diesmal lief alles einwandfrei und ich bzw. die Shovel erhielt am Freitag, 13.08. die erhoffte Zulassung. Genau 2 Monate nach Ende der Tour kann ich nun mit der Shovel auch in Deutschland fahren.

Der Grund für die schnelle und eigentlich auch reibungslose Zulassung der Shovel in Deutschland lag daran, daß sie schon mal in Deutschland zugelassen war, es eine Kopie des alten Kfz-Briefes gibt und die Fahrzeugdaten noch im EDV-System des Kraftfahrtbundesamtes enthalten waren.

Ein Wermutstropfen an der Zulassung ist jedoch das kuchenblechgroße Kennzeichen. In Wiesbaden ist das kleinste Kennzeichen 22 x 20 cm groß. Also fast 3 x so groß wie das US-Kennzeichen.

Mal schaun, wie sich das noch ändern läßt…..

Uwe, Wiesbaden

Vielen Dank

Bei allen, die mir direkt oder indirekt dieses einmalige Erlebnis ermöglichten, bedanke ich mich sehr herzlich.

Bei meinen Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern die mir einen Urlaub von mehr als 4 Wochen ermöglichten,

bei Manfred vom „Haus of Trikes and Bikes“, der sich um meine Shovel kümmerte und sie einlagerte bis ich zur Tour antrat,

bei den vielen Kommentatoren meiner Artikel, denjenigen die sich ins Gästebuch eingetragen haben und die mir E-Mails schickten,

bei den Schraubern, die mir bzw. der Shovel zwischendurch auf die Spünge geholfen haben,

bei all den bekannten und unbekannten Menschen, die ich auf der Reise getroffen habe, die die Reise mit geprägt haben

und vor allem bei meiner Maike, die diese Seite gebaut, mir die Anwendung erklärt und die Seite sowie die Artikel während der Reise supportet hat.

Vielen vielen Dank !!

Uwe, Wiesbaden

Traurig

Zwei Ereignisse stimmten mich während meiner Tour traurig.

1. Die Ölpest aufgrund der gesunkenen Ölplattform.
Zum Zeitpunkt meiner Fahrt entlang der Golfküste haben die Menschen versucht Schutzmaßnahmen gegen das anschwimmende Öl zu errichten – leider nicht sehr erfolgreich

2. Der Tod von Dennis Hopper.
Der Vater des Roadmovies „Easy Rider“ verstarb am 29. Mai 2010.
Der Film „Easy Rider“ war sicherlich ein Grund für meinen Traum eine solche Tour mal zu machen.
Meine Route streifte auch einige „Easy Rider“ Orte.
Dass Dennis Hopper starb während ich diese (seine) Tour machte, ist ein merkwürdiger Zufall

Uwe, Wiesbaden

Fazit

Es war unbeschreiblich schön, spannend sowie lehrreich
und ich werde diesen „Ausflug“ nie vergessen

Das Fahren auf der „alten“ Shovel war ein tolles Erlebnis.

Die durchquerten Landschaften von Florida bis Kalifornien waren abwechslungsreich und sehr schön.

Die 4 Wochen Zeit waren viel zu kurz, um in diesem großen Land, auf dieserer Route alles sehen zu können.

Die getroffenen Menschen in USA waren jederzeit freundlich, hilfsbereit, interessiert und offen.

Das Lösen von größeren und kleineren Probleme war eine Herausforderung und Erfahrung „es geht immer irgendwie weiter“.

Das Schreiben von Artikeln war neu für mich, eine gute Reflektion des täglich „erfahrenen“ und eine hilfreiche Verbindung zur Heimat.

Das Lesen der Kommentare und Gästebucheinträge war eine große Freude und Motivation.

Zusammengefasst heißt das, ich würde alles genau so wieder machen – mit 3 Ausnahmen:

1. Mehr Zeit
2. Weniger Gepäck
3. Helmkamera für mehr Fotos

Uwe, Wiesbaden

Die letzten Meter

Nachdem das Ziel erreicht war, mußte ich die Shovel ja „nur“ noch bei der Spedition abgeben. Die Spedition ist nur „über die Brücke auf der anderen Seite der Bay in Oakland“ lautete die Information. Wie in Ami-Land üblich war mit „nur“ dann eine Strecke von 30 Meilen gemeint.

Somit hatte ich die Gelegenheit noch ein wenig in San Francisco rum zu tuckern. Es dauerte eine Weile bis ich die Zufahrt zu der großen Bay Bridge gefunden hatte. Diese Brücke ist mächtig groß und es gibt 2 Etagen zum fahren. Aus SF hinaus wird im Untergeschoss gefahren, nach SF hinein auf dem Oberdeck, jeweils in 5 Spuren.

Die Auffahrt auf die Brücke erfolgte von links, bis ich mich auf die rechte Spur geschafft hatte vergingen einige Meter. Ohne Blinker war dies nicht so einfach, zumal in USA rechts überholt werden darf. Arm ausstrecken um die Richtung zu wechslen war auch nicht leicht, da ich dann die rechte Hand vom Gasgriff nehmen mußte, ich an Geschwindigkeit verlor und der hinter mir Fahrende plötzlich arg nahe kam.

In Oakland angekommen habe ich die Spedition relativ einfach gefunden. Der Papierkram erfolgte reibungslos. Für die Fahrzeugübergabe wurde ein Zustandsprotokoll erstellt (woher kenne ich das ?). Vereinfacht hat die Sache, daß die Inhaberin der Spedition Alladin Freight eine Deutsche aus Lübeck ist. Sie hat mir dann auch noch gezeigt, wie die Fahrzeuge in den Containern verstaut und befestigt werden. Das machte alles einen sehr profesionellen Eindruck. Nächsten Montag (21.) dürfte die Shovel dann auf ein Schiff nach Bremerhaven verladen werden und mit einer Ankunft sei Ende Juli zu rechnen.

Damit die Arbeiter die Shovel nicht so weit schieben müßen, durfte ich sie noch bis vor die Lagerhalle fahren.

Das waren somit die letzten gefahrenen Meter der USA-Tour auf meiner Shovel.

Uwe, San Francisco, CA