Die Idee

Mindestens einmal pro Jahr fahre ich mit meiner Harley, einer modifizierten 98er Fat Boy, zu einem der schönen „Harley-Treffen“ nach Österreich. Wobei „fahren“ sicherlich missverständlich ist. Da der Weg weit, die verlängerten Wochenenden kurz und das Gepäck immer zu viel ist, wird die Harley auf den Anhänger gepackt und bequem mit dem Auto in die Alpenrepublik gefahren.

Anläßlich der European-Bike-Week am Faaker See tuckern jedes Jahr ca. 30.000 unterschiedliche Harley´s durch Kärnten. Meine Aufmerksamkeit ziehen dort immer mehr die Bikes mit dem klassischen Shovelhead-Motor aus den 70er Jahren an.  Daraufhin habe ich mich im Herbst 2009 intensiv mit dem Kauf einer „Shovel“ beschäftigt. Über das Internet bin ich auf einen Händler in Fort Myers gestossen, der eine schöne und sehr gepflegte Shovel anbietet. Und wie der Zufall so spielt, hatte ich sowieso für Dezember 2009 einen Urlaub in Florida geplant. Natürlich habe ich mir das Bike vor Ort betrachtet und eine Runde damit gedreht. Sehr gut und hilfreich war die kompetente, offene und freundliche Beratung von Manfred, dem deutschen Inhaber vom „Haus of Trikes und Bikes“ (siehe Link).

Nach 2 Nächten nachdenken und kalkulieren (attraktiver Dollarkurs + günstiger Transport) sowie „gut-zureden“ von Silke war die Entscheidung gefallen: Das Ding wird gekauft !  Gesagt – getan. Und eigentlich hätte das Motorrad bereits im Februar 2010 in einem Container nach Deutschland importiert werden sollen.

Aber bereits auf dem Rückflug nach Deutschland reifte der Plan mit meiner Shovel eine Tour in den USA machen zu wollen, da es in diesem Jahr die Gelegenheit gibt den Traum einer solchen Tour auch umsetzen zu können. Aus dem Gedanken eine „Tour in den USA“ wurde nun die verrückte Idee „Tour quer durch die USA“.

Verrückt, weil die geplante Tour 6.000 Kilometer lang ist, „nur“ 1 Monat Zeit bleibt und das Motorrad bereits 30 Jahre auf dem Buckel hat. Außerdem bin ich selbst noch nie eine so lange Strecke gefahren – und schon gar nicht mit einem Motorrad. Auch weil bei mir das „Schrauber-KnowHow“ nicht besonders stark ausgeprägt ist, wird es bestimmt sehr spannend, anders als bei den professionell geführten Touren mit Miet-Motorrädern, bei denen meistens ein Ersatzbike mitgeführt wird. Außerdem „kenne“ ich meine neue Shovel bisher nur vom anschauen und von ca. 4 Meilen Probefahrt. Eine besondere Herausforderung wird auch das Fahren sein, da die Shovel über einen hohen Lenker, einen s.g. „Ape-Hanger“, verfügt (keine Ahnung, ab wann mir deswegen die Arme abfallen werden). Die unbekannte Landschaft, staubige Straßen und die außergewöhnlich klimatischen Verhältnisse werden auch eine große Herausforderung werden.

Aber die größte Unbekannte ist, daß ich die Tour alleine fahren werde.

Alles in allem wird es für mich ein sehr großes Abenteuer auf das ich mich sehr freue. Großen Spaß macht derzeit auch die Planung und Vorbereitung einer solchen Tour. Details zu den Vorbereitungen will ich hier auf einer zusätzlichen Seite beschreiben.

Los geht es am 12. Mai 2010 mit einem Flug nach Fort Myers. Der Rückflug ist für den 13. Juni 2010 ab San Francisco geplant. Die Shovel soll in San Francisco „eingeschifft“ werden und 6 Wochen später in Deutschland eintreffen.